Herzschrittmacher bitte ausschalten

vom 02.10.2011 07:52 von Michael Marcolla

01.10 17:00TTC Deilingen 1 - H 18:8  Artikel des Rückrundenspiel
Krimi pur, nichts für schwache Nerven. Nach dem Spiel gab es nur kaltes Wasser beim Duschen. War sicher gut so, denn nur so kam man runter von den Adrenalinschocks.
Es ist 01. Oktober, bei 28 Grad und Bilderbuchwetter treffen wir in Deilingen ein. Dort wo sich am Schömberger Albtrauf Fuchs und Has Gute Nacht sagen, wo man des Panoramas wegen gleich ein paar Folgen "Heidi" drehen könnte. Also diese "Heidi", die also da in den Bergen mit dem Geisenpeter rumkurvt und nicht die Klum mit den anderen Kurven.

Die Gastgeber - komplett - und wie sie selbst sagen eine Fahrstuhlmannschaft. Mal rauf, mal runter, auf jeden Fall beziksligaerfahren, was man von uns nicht behaupten kann. Irgendwie waren wir aber auch ein bißchen gewarnt. Einen gewissen Kameraden Opiol kannten wir doch noch, hatten nicht zuletzt ich und auch Wolfgang und Roli schon vor etlichen Jahren gegen ihn gespielt. Damals war er noch die Nummer 1 in Schömberg. Ja, das waren noch Zeiten. Da kannte man noch keine Handys und Ei-Potts, da saß man abends noch Männlein und Weiblein von einander getrennt in der Lichtstube und sang begleitet von einer Schifferorgel fröhliche Heimatlieder - dazu gab es "gschtandene Milch ond Epfelbutza".

Auch in der Bezirksliga beginnt man mit den Doppeln - gestern unter dem Motto: "Wie verschenke ich einen schon sicher geglaubten Sieg". Jürgen und ich führten 2 Sätze mit je 10:8, doch dann brannten bei uns die Sicherungen durch. 0:3 - unnötig wie ein Kropf. Rudi und Heiko nicht besser, auch sie gaben zum Schluß eine mannshohe Führung ab und beschenkten die Gastgeber in einer Weise, als wären sie die Mütter Teresa des Tischtennissports. Da machten es Michi und Tom Digel besser. Ja, der Tom sprang spontan ein, da Josef kurzfristig auf eine Hochzeit durfte (... nein, nicht seine, er war nur Gast). Tom und Michi - den 4. Satz gerade noch mit 12:10 gewonnen und im 5. Satz legten sie los. 11:3 und zum Glück verkürzen wir auf 1:2.

Vorne Michi gegen Riehm. Das war wie wenn man einen Handmixer auf "3" stellt und die Turbotaste drückt. Die Bälle schlugen ein wie beim Tontaubenschießen. +3, +4 und +8 und der Riehm ist gewiss kein schlechter Spieler. Heiko gegen Reiner D. Reiner - ein Phänomen. Vor dem Spiel in aller Ruhe noch am Bierchen nippend, er fragt mich nach unserer Aufstellung. Als ich merkte, daß er auch zur Mannschaft gehört, hätte ich beinahe gesagt, daß er seine Halbschuhe ruhig anlassen kann. Pfeifendeckel ........ Reiner hat ein Ballgefühl wie ein Virtuose, immer richtig stehend und er macht einfach keinen Fehler. Klasse - Heiko gewinnt zwar einen Satz, spielt sicher gut - hat aber letztendlich keine Chance. So steht es 2:3.

Dann durften Rudi und ich ran. Rudi gegen Opiol. Rudi gut, doch Opiol besser. Deilingen führt mit 4:2. Ich führe bald mit 2:0 Sätzen, doch dann kommt mein Gegner Wehrle mit meinen Stupfbällen besser zurecht. Es geht in den 5. Satz, doch hier starte ich gleich mit einem 5:1 und halte den Vorsprung bis zum Schluß. Im Grunde keine schlechte Taktik - hoch vorlegen und dann nach dem Wechsel immer soviel Punkte machen wie der Gegner . Es steht 3:4 und Vorhang frei für Tom gegen Lamparter und Jürgen Schankula gegen Reiner B. Lamparter, einen Noppen außen auf der Rückhand und ein sicheres Abwehrspiel. Tom tut sicher schwer, aber er will gewinnen. Biegt den 4. Satz um (16:14) und im 5. Satz spielt er wie einst im Frühling. 11:3 und die Augen auf Jürgen.

Ich durfte zählen. Das sind Spiele, die vergisst man so schnell nicht. Jürgen gewinnt den ersten Satz sicher mit +5. Führt im 2. Satz mit 9:3. Da schaue ich Jürgen an und sehe, daß seine Gesichtsfarbe schwindet. Ich sehe im Geiste Klaus Kinski in "Nosferatu" und denke an den Werbeslogan "Ariel - weißer als weiß". Jürgens Mimik - wie einst Quasimodo kurz vor dem Schlusssprung vom Notre-Dame. Da wusste ich, der Satz ist noch nicht daheim. War er auch nicht. Man glaubt nicht, wie schnell aus einem 9:3 ein 9:9 werden kann. Dann nochmals in Führung mit 10:9, dann wieder beim 12:11, aber Jürgen betrieb eine Art Stretching hinten an der Bande und erzählte immer irgendwas von "Kante", "Netz". Seinen Gegner ließ das aber kalt und er versenkte 3 Bälle nacheinander zum 14:12. Mir blieb fast das Gesicht stehen. Heiko versuchte in einer Art "Psychologie Schnellkurs" Jürgen wieder aufzubauen. War nicht einfach. Die Sätze 3 und 4 ......... echt anstrengend, aber Jürgen wollte doch gewinnen. Satz 3 und 4 knapp für ihn, Mensch es geht doch. Endlich - wir führen mit 5:4.

Es folgt der 2. Durchgang und ein klasse Spiel von Reiner D. gegen Michi. Wie schon gegen Heiko blieb Reiner vorne, blockte wie ein Gott und entschied so das Spitzenspiel für sich. Heiko dann gegen Riehm. liegt 1:2 in Sätzen zurück, gewinnt den 4. Satz mit +2 und im 5. Satz geht es in die Verängerung. 2 schnelle Bälle - doch beide für Deilingen und so gehen die Gastgeber in Führung mit 6:5. Mitte - mein Spiel gegen Opiol und Rudi gegen Wehrle. Auch mein Spiel geht bis in Satz 5. Opiol hat eine furchtbar sichere Vorhand, ich habe Vorteile in der Rückhand. Aus einem 0:2 wird ein 5:2 und ruck zuck ein 8:10. Opiol hat 2 Matchbälle, abgewehrt. Dann nochmals 2 Matchbälle für Ihn, aber dann bin ich dran. Führe erstmals wieder beim 13:12 und mache dann den Sack zu. Auf der anderen Seite wird Wehrle immer besser gegen Rudi und gewinnt das Spiel in 4 Sätzen.

7:6 für Deilingen und Jürgen verliert gegen Lamparter. Tom - toll drauf und erfolgreichster Spieler des Abends. Gewinnt beeindruckend in 3 Sätzen und wir machen aus dem 6:8 das 7:8. Die Schlussdoppel dürfen entscheiden. Ich machs kurz. Jürgen und ich haben schon schlechter gespielt. Führen bald 2:1 in Sätzen und biegen im 4. Satz einen Rückstand um und gewinnen.

8:8 - nach dem Spielverlauf können wir mit dem Punkt zufrieden sein. Danke an Tom, seine spontane Aushilfe und seine tolle Leistung. Wir stehen nun mit 3:1 Punkten gut da und dürfen nächste Wochen nach Schwenningen. Da sind wir krasser Außenseiter - aber vielleicht spielen wir dann das eine oder andere Spiel etwas lockerer.
Autor: Michael Marcolla

Tabelle

Bezirksliga 2011/12
1 TuS Metzingen 1 33:3
2 TSV Nusplingen 2 32:4
3 TTC Ergenzingen 2 28:8
4 TSV Betzingen 1 20:16
5 TG Schwenningen 1 17:19
6 SV Tübingen 1 15:21
7 SpVgg Mössingen 2 14:22
8 TSV Gomaringen 1 14:22
9 FC Mittelstadt 1 4:32
10 TTC Deilingen 1 3:33

Einzelergebnisse

D1-D2 Riehm/Opiol - Speidel/Maikler
+3 +8 -9 +10   3:1
D2-D1 Reiner/Lamparter - Marcolla/Schankula
+11 +5 +10   3:0
D3-D3 Wehrle/Reiner - López Köbke/Digel
-6 +9 -9 +10 -3  2:3
1-2 Reiner - Speidel
-5 +13 +9 +7   3:1
2-1 Riehm - López Köbke
-3 -4 -8   0:3
3-4 Opiol - Maikler
+8 +4 +8   3:0
4-3 Wehrle - Marcolla
-7 -10 +5 +9 -6  2:3
5-6 Lamparter - Digel
+7 -9 +11 -14 -3  2:3
6-5 Reiner - Schankula
-5 +12 -10 -8   1:3
1-1 Reiner - López Köbke
+8 +5 +11   3:0
2-2 Riehm - Speidel
+9 -6 +9 -2 +10  3:2
3-3 Opiol - Marcolla
-3 +8 -9 +9 -12  2:3
4-4 Wehrle - Maikler
+8 -8 +2 +3   3:1
5-5 Lamparter - Schankula
+10 -6 +11 +7   3:1
6-6 Reiner - Digel
-3 -4 -6   0:3
D1-D1 Riehm/Opiol - Marcolla/Schankula
-7 +8 -4 -10   1:3
593:618  34:30  8:8
Spieldauer: 4 Stunden

Kommentare

Heiko Speidel
am 04.10. um 12:53 Uhr
Mixi, also deine Berichte sollten echt einen Extrapunkt geben

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