Ein Wochenende der Kontraste

vom 27.01.2008 23:27 von Denis Drumm

25.01 19:30	H 4 - SPVGG Mössingen 6	6:9		Artikel des Vorrundenspiel
27.01 10:00	TTC Hechingen 3 - H 4	8:8		Artikel des Vorrundenspiel

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Anschein macht, so verbirgt sich hinter diesem dezenten Titel ein Meer von Emotionen und Erlebnissen wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, war alles dabei und das Ganze innerhalb von 40h.

Doch der Reihe nach. Begonnen hatte das Ganze am Freitag Abend mit dem ersten Heimspiel der Rückrunde, das leider gleich gegen Mössingen ging. Warum leider? Nun aus zwei berechtigten Gründen: 1. Ist Mössingen immer ein auf dem Papier machbarer Gegner, der sich als äußerst unangenehm entpuppt. Dazu kam die schmerzliche 7:9-Niederlage aus der Hinrunde, die einen schon unter Zugzwang brachte. Keine guten Voraussetzungen für ein lockeres erstes Spiel. Und 2. hatte Mössingen zur Rückrunde die Mannschaft komplett umgekrempelt und somit verstärkt. Der erfahrene Beobachter weiß natürlich, dass das in Mössingen nichts zu sagen hat, doch haben sie leider die Angewohnheit diese neuen Aufstellungen immer im ersten Spiel einzusetzen und danach nie wieder komplett anzutreten. Um es vorweg zu nehmen, so war es auch dieses Mal. Daher ein berechtigtes "leider".

Nichtsdestotrotz war man seitens des TSV natürlich gewillt besser dazustehen als in der Vorrunde - die Motivation war genauer gesagt äußerst hoch. Doch die unangenehmen neuen Doppel brachten das TSV Sextett gleich mal aus dem Tritt, sodass es einen klassischen 0:3-Fehlstart hinlegte, wie schon lange nicht mehr. Auch oben sah die Sache nicht viel freundlicher aus: Bernd Riehle gewann gegen Youngstar Schmitt, während Siggi Heusel gegen den Ex-Dusslinger Manfred Müsse den kürzeren zog. In der Mitte das selbe Prozedere: Michael Kirn schlug Reiner Schanz und Denis Drumm zog zum wiederholten Male gegen Wolfgang Schlicht den Kürzeren. Mit zwei Niederlagen im hinteren Paarkreuz erloschen die Hoffnungen auf eine geglückte Revanche. Es stand nun nach dem ersten Durchgang 2:7. Für einen kleinen Zwischenspur reichte es dann doch noch: Riehle schlug Müsse, Heusel schlug Schmitt und Drumm schlug Schanz. Mit 5:7 war man plötzlich wieder in Reichweite. Den Knackpunkt bildete die unglückliche 5-Satz Niederlage von Michael Kirn, die gleichbedeutend mit dem 8. Punkt für Mössingen war. Der verdiente Sieg von Simon Stich war leider nur noch Ergebniskosmetik, denn Markus Fauser verlor deutlich und das Spiel endete sogar noch deutlicher als das Hinspiel. Wenn man irgendetwas Positives aus diesem Spiel ziehen will, dann die Tatsache dass man sich durch Rückstände hat nicht verunsichern lassen und in den Einzeln deutlich stärker war. Kaufen kann man sich dafür allerdings nicht, denn am Ende steht die Niederlage und die kommt durch einen unerwarteten Sieg von Wachendorf in Stein noch bitterer, denn der TSV wurde dadurch auf den vorletzten Platz durchgereicht.

Mit ordentlich Wut im Bauch ging es dann am Sonntag morgen nach Hechingen. Eigentlich eines dieser Spiele wo man das häufig auftauchende "Schreib-mer-8:8-nei-und-ganget-ind-wirtschaft" Angebot gerne angenommen hätte. Denn die Voraussetzungen waren klar: 1:9 Hinspielniederlage, Gegner ist Aufstieganwärter, das Mössinger Spiel im Hinterkopf und Siggi Heusel beim Tennis. Gründe genug um mit der Höchststrafe zu rechnen. Doch auch dieses Mal kam es anders als man dachte. Sowohl Drumm/Arnold als auch Riehle/Kirn konnte ihre Spiel mit 3:2 nach Hause bringen. Damit startete man mit 2:1 aus den Doppeln und hatte bereits einen Punkt mehr als im Hinspiel. Als dann Denis Drumm klar 3:0 gewann, rieben sich nicht nur die Hechinger verwundert die Augen. Bernd Riehle musste leider seinem Gegner gratulieren, damit war der alte Abstand wiederhergestellt. In der Mitte teilte man sich die Punkte (Michael Kirn gewann), ebenso hinten (Susanne Arnold gewann). Damit stand es nach dem ersten Durchgang 5:4 und langsam begriffen auch die Gomaringer, dass sie nicht mehr träumten. Als dann Denis Drumm und Bernd Riehle ihre Spiel gewannen, hielt es keinen mehr auf den Bänken. 7:4 in Hechingen, hier war etwas drin und das nach all diesen schlechten Voraussetzungen. Leider war es der Mitte nicht vergönnt im zweiten Durchgang einen Punkt zu holen, auch wenn Simon Stich nach großem Kampf sehr nahe dran war. Nun stand es 7:6 und die Chancen auf die Sensation schwanden wieder. Als dann Markus Fauser verlor und es 7:7 war die Stimmung wieder am Nullpunkt, denn der erhoffte Punkt rückte wieder weiter in die Ferne. Sollten über 3h Kampf wieder mal nicht belohnt werden? Tja wer das dachte, der hatte wieder mal die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Susanne Arnold zeigte das wohl beste Spiel seit sie in Gomaringen zum Schläger grifft und schlug Jugendersatz Denis Dikic (immerhin U18 Bezirksklasse) mit 3:2 Sätzen. Damit hatte Gomaringen den Punkt sicher und der Jubel kannte keine Grenzen. Dem Schlussdoppel war es dann nicht vergönnt die ganz große Sensation klar zu machen und das Spiel endete 8:8 Unentschieden.

Nun könnte man sagen: Ende gut, alles gut. Doch auch das wäre nun fehl am Platz. Leider hatten die Hechinger das ganze Spiel an die Gomaringer Spieler herangemeckert und sich als echte Regelkenner geoutet, oder zumindest so getan als seien sie es. Regelkunde schön und gut, aber was hier von Seiten des TTC praktiziert wurde, hatte mit Fairplay wenig zu tun. Eigentlich kennt man ein solches Verhalten nur aus dem Hause Zeeb, aber anscheinend hat es schon auf den Rest der Mannschaft abgefärbt. Schade eigentlich, denn somit wurde in dieses ansich schöne Spiel ständig eine solche Schärfe gebracht, die absolut nicht nötig war. Und dass selbst Leuten wie Bernd Riehle, der sonst die Ruhe in Person ist, die Nerven durchgehen, spricht Bände. Inwiefern diese Haltung das Endergebnis beeinflusst hat, sei dahin gestellt. Fakt bleibt, dass durch diese unschönen Ereignisse, der Punkt nicht wirklich gefeiert werden konnte, da alle Spieler mit einem weinenden und einem lachenden Auge die Halle verließen. An dieser Stelle möchte ich noch betonen, dass nicht alle Spieler des TTC so waren. Gerade die netten Gespräche mit Peter Sattler haben mir gezeigt, dass es noch andere Leute in diesem Verein gibt und ich hoffe, dass sich dieser Trend nicht fortsetzt. Trotzdem bleibt zu überlegen, ob wir nächstes Jahr nicht die Gruppe wechseln, denn auf so ein Affentheater, und sei es mit noch so guten Vorsätzen, haben ich derzeit keine Lust mehr!

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